Kraftakt Energiewende II

Chancen und Risiken der Transformation


Spätestens seit dem rot-grünen Atomausstieg und der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird die Energieversorgung in Deutschland umgebaut. Der neuerliche Atomausstieg nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die Transformation zementiert. Gleichzeitig sinken die Kosten der Stromerzeugung aus Wind und Sonne deutlich. Inzwischen decken die Erneuerbaren Energien annähernd 25 % des Stromverbrauchs in Deutschland.

Die nach der Bundestagswahl am 22. September 2013 öffentlich am dringendsten diskutierten Fragen und Probleme des Systemumbaus sollen im Rahmen der Ringvorlesung „Kraftakt Energiewende II – Chancen und Risiken der Transformation“ adressiert und diskutiert werden.

Die Ringvorlesung findet im Wintersemester 2013/14, dienstagabends zwischen 19 Uhr und 21 Uhr im Hörsaal 2 der Universität Leipzig (Hörsaalgebäude Campus Augustusplatz, Universitätsstraße, 04109 Leipzig) statt.

Unter den obigen Reitern findet Ihr nähere Informationen zu den Vorlesungen:

Plakat Kraftakt Energiewende

Veranstalter:

Das Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement (IIRM) der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig verfolgt einen in der Region Mitteldeutschland bisher einzigartigen integrierten Ansatz, der alle Aspekte eines nachhaltigen Ressourcenmanagements (Energie/Wasser/Fläche/Abfall) gleichermaßen umfasst und so eine Brückenfunktion zwischen den umweltwissenschaftlichen Forschungsinstitutionen der Region und den umweltpolitischen bzw. energiewirtschaftlichen Entscheidungsträgern wahrnimmt. Das IIRM versteht sich als Ansprechpartner für alle, die auf betrieblicher, kommunaler, nationaler und internationaler Ebene anwendungsorientierte und umsetzbare Lösungen für integrierte Infrastruktursysteme suchen.

Kooperationspartner:

Akademischer Energieverein Leipzig e.V.

Das Deutsch-Russische Institut für Energiepolitik und Energiewirtschaft e.V. (DRIEE) wurde im Februar 2007 gegründet und hat seinen Sitz in Leipzig. Die Ziele des Instituts sind die Förderung und Pflege von Forschung und Lehre in den Bereichen der nationalen und internationalen Energiepolitik und Energiewirtschaft, insbesondere auch der wissenschaftlichen und praktischen Ausbildung des akademischen Nachwuchs.

Zur Vortragsreihe Kraftakt Energiewende I – Chancen und Risiken der Transformation

„Die Energiewende – Ein Crashkurs“

vom 15.10.2013
Hörsaal 2 – Campus Augustusplatz – Universität Leipzig

Prof. Dr. Thomas Bruckner – Universität Leipzig

Prof Bruckner

Die Energiewende ist die größte umwelt- und wirtschaftspolitische Herausforderung zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Bis 2050 sollen in Deutschland immerhin 80% des Stromes aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Bislang sind wir auf gutem Wege die Energieproduktion planmäßig umzugestalten. Doch dieser schnelle Ausbau hat auch seinen Preis: steigende Haushaltsstrompreise, unflexible Märkte, fehlende Technologien, aber auch überforderte Stromnetze bringen immer wieder neue Probleme mit sich, die es zu lösen gilt. Prof. Dr. Thomas Bruckner wird in seinem Vortrag aufzeigen, warum die Energiewende notwendig ist, wo wir aktuell mit der Energiewende stehen und welche Herausforderungen sie bislang mit sich bringt.

Prof. Dr. Thomas Bruckner ist Inhaber der Professur für Energiemanagement und Nachhaltigkeit und Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig. Professor Bruckner ist darüber hinaus Mitglied des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und derzeit koordinierender Leit-Autor der Arbeitsgruppe 3 des IPCC für Kapitel 7 (Energy Systems) des 5. Sachstandsberichts. Zuvor war er als Leitautor für mehrere Kapitel des IPCC Special Report on Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation (SRREN) verantwortlich.

Vortrag Prof. Bruckner

„Energiespeicher für die Energiewende – Bedarf, Technologien und Integration“

am Dienstag, den 05.11.2013 um 19.00 Uhr
Hörsaal 2 – Campus Augustusplatz – Universität Leipzig

Prof. Dr. Michael Sterner – Technische Hochschule Regensburg

Prof Sterner

Mit wachsendem Anteil der erneuerbaren Energien am Stromnetz, werden auch Energiespeicher von immer größerer Bedeutung. Da fehlende Speicher und deren derzeit noch hohen Kosten die Vollendung der Energiewende in den nächsten Jahrzehnten ernsthaft gefährden könnte, stellt die Bundesregierung mit der Förderinitiative „Energiespeicher“ 200 Millionen Euro für Entwicklungen in zukunftsfähige Technologien zur Verfügung. In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Michael Sterner von der Hochschule Regensburg unter anderem auf Probleme gegenwärtiger Möglichkeiten der Energiespeicherung, sowie auf Bedarf und passende Lösungen für die Zukunft, eingehen.

Prof. Dr. Micheal Sterner ist hauptamtlich Professor für Energiespeicher an der Technischen Hochschule Regensburg und einer der Leiter der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES). Zuvor war er am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) maßgeblich für die Erstellung des Gesamtkonzeptes „Power-to-Gas“ verantwortlich, worüber er im Jahr 2009 an der Universität Kassel promovierte.

Vortrag Prof. Sterner

„Welches Marktdesign braucht die Energiewende“

am Dienstag, den 19.11.2013 um 19.00 Uhr
Hörsaal 2 – Campus Augustusplatz – Universität Leipzig

Dr. Jan Richter – European Energy Exchange AG Leipzig

Dr. Richter

Die Energiewende gilt als eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte der Bundesrepublik. Im heute bestehenden Strommarkt können aber designbedingt nicht alle Kraftwerke wirtschaftlich betrieben werden. Die zunehmende Einspeisung von Solar- und Windstrom verstärkt das Problem noch. Langfristig könnte dadurch die Versorgungssicherheit gefährdet sein. Welches Marktdesign brauchen wir also, um einerseits Investitionen in den Neubau und den Erhalt der notwendigen Kraftwerke attraktiv zu machen, aber andererseits keine zusätzlichen Subventionen für alte abgeschriebene Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke zuzulassen? Dr. Jan Richter klärt über die Zusammenhänge auf und gibt in seinem Vortrag einen Einblick in Lösungsmöglichkeiten.

Dr. Jan Richter ist Mitarbeiter im Bereich Strategy & Market Design bei der European Energy Exchange AG (EEX) Leipzig. Zuvor war er am Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität Köln tätig. Er ist Co-Autor der Studie „Untersuchungen zu einem zukunftsfähigen Strommarktdesign“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Vortrag Dr. Richter

„Windenergie in Deutschland – Welche Chance hat Offshore?“

am Dienstag, den 10.12.2013 um 19.00 Uhr
Hörsaal 2 – Campus Augustusplatz – Universität Leipzig

Zeljko Barisic – Siemens AG

Barisic

Noch gilt Offshore als Neuland und hält viele Herausforderungen bereit. Dabei sind nicht nur politische Grundlagen zu schaffen, sondern auch technische Lösungen zu finden. In Deutschland sind bislang vier Windparks mit einer Gesamtleistung von 520 Megawatt in Betrieb genommen worden. Bis zum Jahr 2030 soll eine Leistung von 25.000 MW am Netz sein. Die technischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen erscheinen riesig, diese Technologie wie geplant zu etablieren. Und mittlerweile ist sogar Strom aus Photovoltaikanlagen billiger zu haben als der auf hoher See erzeugte Windstrom. Welche Chance die Offshore-Technologie in Deutschland hat, soll in der Vorlesung von Zeljko Barisic thematisiert werden.

Zeljko Barisic ist Sales Director bei Siemens Wind Power in Hamburg und Mitglied im Fachausschuss „Regenerative Energien“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).

„Zukunft der Braunkohle in Deutschland“

am Dienstag, den 21.01.2014 um 19.00 Uhr
Hörsaal 2 – Campus Augustusplatz – Universität Leipzig

Prof. Dr. Christian von Hirschhausen – Technische Universität Berlin

Prof. von Hirschhausen

Mit Blick auf die angestrebte Transformation des Energiesektors steht auch die Zukunft der fossilen Energieträger infrage. Gerade der Braunkohlebergbau mit zahlreichen Arbeitsplätzen ist in der Region Mitteldeutschland, aber auch in anderen Regionen Deutschlands, seit Jahrzehnten von großer Bedeutung. Doch wegen des hohen CO2-Ausstoßes und der immensen Landschaftszerstörung ist die Nutzung der Braunkohle höchst umstritten. Prof. Dr. Christian von Hirschhausen zeigt in seiner Vorlesung auf, welche Rolle die Braunkohle in einem umwelt- und verbraucherfreundlichen Energiemix der Zukunft spielen wird.

Prof. Dr. Christian von Hirschhausen war von 2003-2009 Professor für Energiewirtschaft an der Technischen Universität Dresden und ist seitdem Leiter des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) an der Technischen Universität Berlin. Parallel dazu ist er Forschungsdirektor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Vortrag Prof. Hirschhausen

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